Plattenwaschmaschinen

Für rillentiefe Sauberkeit

Es kommt immer einmal der Punkt im Leben eines Plattensammlers, wo die einfache Plattenbürste nicht mehr ausreicht um den Dreck und Staub von einer Platte zu bekommen. Gerade bei Second-Hand Flohmarktware wird dieses Problem verstärkt auftauchen, aber auch ganz neue Platten bringen produktionsbedingt schon mal einiges an Verunreinigungen an der Oberfläche mit.

Um eine Platte so richtig sauber zu bekommen, lohnt sich daher ab einer bestimmten Sammlungsgröße die Investition in eine Plattenwaschmaschine. Es gibt zwar unterschiedliche Varianten, sowohl in Technik wie auch Preis, aber das Prinzip ist immer ähnlich. Die Platte wird mit einer Flüssigkeit benetzt, durch Bürsten dann gereinigt und im Nachgang die übrig gebliebene Restflüssigkeit entfernt.

Low-Budget: die Knosti

Der Klassiker unter den Plattenwaschmaschinen gleichzeitig die günstigste, aber in der Handhabung auch die umständlichste. Die Knosti Disco Antistat.

Knosti Disco Antistat

Die Reinigungsflüssigkeit lässt man in eine Art Wanne ein. Dann wird die zu säubernde Platte zwischen zwei Plastikscheiben fixiert, die dann wiederum in die Mitte der Wanne eingehangen werden. Somit ist eine Hälfte der Platte in der Reinigungsflüssigkeit eingetaucht. Nun dreht man die Platte mehrere Male in beide Richtungen durch die Flüssigkeit. Zwei Bürsten im Inneren der Wanne entfernen dann den Dreck aus den Rillen. Anschließend nimmt man die Platte wieder raus, befreit sie aus den Fixierschreiben und stellt sie senkrecht in eine Abtropfvorrichtung. Durch die Rillen ist gewährleistet, dass die Flüssigkeit nicht über das Label in der Mitte der Platte läuft, sondern daran vorbei. Nach 10-15 Minuten kann man dann die letzten Tropfen von der Platte mit einem Mikrofasertuch entfernen und die Plattenreinigung ist fertig. Die Abtropfvorrichtung kann bis zu 15 Platten aufnehmen.

Mittelklasse: halbautomatische Maschinen

Wem die Knosti nicht gut genug reinigt oder die Handhabung nicht gefällt, der kann den nächsten Schritt gehen und zu einer halbautomatischen Plattenwaschmaschine greifen. Dies bedeutet aber auch in der Anschaffung gleich einen Sprung von ein paar hundert Euro. Diese Waschmaschinen gleichen optisch schon eher einem Plattenspieler, nur wuchtiger. Mal legt die Platte auf, trägt die Reinigungsflüssgikeit auf und über eine Bürste und eine Absaugpumpe wird die Platte dann gereinigt. Die Platte kann dabei meistens in beide Richtungen rotiert werden, allerdings muss man den Vorgang für jede der beiden Plattenseiten durchführen. Wo die Knosti also in einem Durchgang gleich beide Seiten reinigt, muss man hier Seite für Seite vorgehen. Es fällt hier aber das Warten auf das Trocknen der Platten weg, die können theoretisch direkt nach dem Waschvorgang sofort abgespielt werden. In einem Tank wird die abgesaugte Flüssigkeit gesammelt und muss in regelmäßigen Abständen natürlich geleert werden.

So bequem das Reinigen mit diesen Maschinen dann auch ist, einen entscheidenden Nachteil haben die meisten: sie sind nicht gerade leise. Für das heimische Wohnzimmer sind sie i.d.R. deswegen nicht gut geeignet, sondern sollten in einem anderen Raum bedient werden, wenn man die Familie nicht stören möchte.

Die am meisten genutzten Plattenwaschmaschinen in dem Preissegment sind die Geräte von Okki Nokki.

Okki Nokki Plattenwaschmaschine

High-End: Komfort durch Vollautomatik

Wer so richtig faul ist und zuviel Geld hat, kann dann den Sprung in den vierstelligen Euro-Bereich wagen und sich eine vollautomatische Plattenwaschmaschine zulegen. Bei Geräten der Marke Nessie Vinylmaster wird die Reinigungsflüssigkeit durch eine Automatik in der genau richtigen Menge aufgetragen, während gegenüber eine Bürste für die Reinigung der Rillen sorgt und abgesaugt wird das natürlich auch alles gleich mit. Auch ist die Geräuschentwicklung bei den High-End Waschmaschinen nicht mehr ganz so extrem und optisch machen die auch einiges mehr her.

Nessie Vinylmaster Plattenwaschmaschine

Tipp: Reinigungsflüssigkeit selber mischen

Man kann natürlich jederzeit Reinigungsflüssigkeit für die Plattenwaschmaschinen nachkaufen. Allerdings sind die im Verhältnis nicht unbedingt so günstig und wer wirklich viele Platten wäscht, wird hier über die Zeit ganz gut Geld los.

Eine Alternative ist, sich die Reinigungsflüssigkeit selber zu mischen. Jeder hat da sein eigenes Geheimrezept, was für ihn am besten funktioniert. Als Anfang kann man sich aber an dieses "Rezept" halten:

  • 1/3 reinster Isopropanolalkohol (min. 99%iger)
  • 2/3 destilliertes Wasser
  • ein kleiner Schuß Festerreiniger (aber wirklich nicht zuviel, sorgt sonst für Schlieren)

Je mehr man den Alkoholanteil erhöht, um so besser verdunstet die Flüssigkeit. Allerdings darf man den Anteil auch nicht zu hoch schrauben, da das dann sonst unter Umständen das Label in der Mitte der Platte angreift und sich das löst.

Empfehlenswerte Plattenwaschmaschinen